Goldlack syn. Gelbveigel, Gelbveilchen
(Cheiranthus cheiri syn. Erysimum cheiri)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Klasse: Zweikeimblättrige (Dicotyledoneae)
Unterabteilung: Bedecktsamer (Angiospermae)
Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Der Goldlack ist ein auffälliger Halbstrauch mit wunderschönen gelblichen Blüten. Er ist eine in Mitteleuropa verwilderte und eingebürgerte Zierpflanze, welche schon seit einigen tausend Jahren kultiviert wird.. Der eigentlich Ursprung der Pflanze liegt im Mittelmeergebiet. Von den 10 Arten der Gattung Goldlack (Cheiranthus) ist nur der Goldlack (Cheiranthus cheiri) in Europa heimisch. Der Goldlack ist eine wärmeliebende Art, welche nährstoff- und stickstoffreiche Sonnenstandorte bevorzugt. Meist findet man ihn an Gemäuern und Felsen. Er ist eine typische Pflanze der Burgen und Schuttplätze, dabei ist er ein typischer Vertreter der Mauperpflanzengesellschaft.. Als Zierpflanze wird er zweijährig kultiviert.
Er erreicht eine Wuchshöhe von ca. 20-80 cm. Die wechselständigen, schmalen Blätter sind länglich-spitz und meist ganzrandig geformt. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen sind sitzend. Die Blätter und Schoten sind mit zweistrahligen Haaren besetzt. Die Blätter erreichen eine Länge von fast 10 cm.
Im ersten Jahr bildet sich eine grundständige Blattrosette, im zweiten Jahr verholzen die Stängel und es bilden sich die Sprosse mit den schönen Blüten.
Der Goldlack blüht zwischen Ende März und Juni in warmen, angenehmen Gelbtönen. Die Pflanze strömt dabei einen veilchenartigen Duft aus und wird daher auch Gelbveilchen genannt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, meist Hauflügler. Auch die Selbstbestäubung ist möglich.
Der Goldlack wird auch als Arzneipflanze eingesetzt. Zum Einsatz kommt das Kraut (vor der Blüte gesammelte oberirdische Teile), die Blüten und die Samen. Die Pflanze besitzt (vor allem in den Samen) einen hohen Gehalt an herzwirksamen Glykosiden (Cardenolide), vor allem Cheirotoxin und Cheirosid, weiterhin Flavonoide und etherische Öle. Volkstümlich eingesetzt bei Leberleiden, Verdauungstörungen und Herzbeschwerden. Äußerlich kann die Pflanze zu Hautreizungen führen. Aufgrund ihrer Giftigkeit wird der Goldlack heute kaum noch eingesetzt.
Der Verzehr von Goldlack kann zu Tiervergiftungen führen, allerdings wird die Pflanze von Tieren meist gemieden.